Vogelzug im Herbst und Winter
In den weitläufigen Flussniederungen, geheimnisvollen Mooren und stillen Seen dieser einzigartigen Region sammeln tausende Zugvögel Kraft für ihre weiten Reisen in den Süden. Hier tanken Kraniche, Wildgänse und Singschwäne Energie, indem sie sich an den reichen Nahrungsquellen für ihre bevorstehenden Flüge stärken.
Erleben Sie das beeindruckende Schauspiel hautnah, wenn sich der Himmel von Scharen majestätischer Vögel füllt und ihre Rufe die Stille der Landschaft durchbrechen. Ausgeschilderte Rad- und Wanderwege sowie geführte Touren führen Sie zu den besten Beobachtungspunkten, wo Aussichtstürme und informative Tafeln im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg Einblicke in dieses faszinierende Naturphänomen bieten. Diese Flusslandschaft, eine der letzten ihrer Art in Mitteleuropa, entfaltet gerade im Herbst ihre volle Pracht.
Besonders beeindruckend ist das Rambower Moor, nur wenige Kilometer von der Elbe entfernt. Hier können Sie den Vogelzug in seiner ganzen Pracht erleben. Doch auch entlang der malerischen Nebenflüsse der Elbe und an der idyllischen Kyritzer Seenkette finden sich ideale Bedingungen für unvergessliche Beobachtungen. Lassen Sie sich von der Schönheit der Natur verzaubern und erleben Sie einen unvergesslichen Aufenthalt in der Prignitz zur Zeit des Vogelzugs.
Für weitere Informationen steht Ihnen die Broschüre »Vogelperspektiven« zur Verfügung.
Veranstaltungen rund um den Vogelzug
Faszination Vogelzug
8. November 20241517:30 Treffpunkt: BUND-Besucherzentrum Burg LenzenEin unvergessliches Naturerlebnis bietet sich jedes Jahr im September und Oktober: Mit ihren legendären Trompetenrufen fliegen Tausende von Kranichen zu ihren Rastplätzen in den Prignitzer Elbtalauen, um sich auf ihren langen Weiterflug in den Süden vorzubereiten. Auch Wintergäste aus dem Norden wie Saat- und Blässgänse lassen sich in den Morgen- und Abendstunden an ihren Schlafplätzen beobachten. Im Januar kommen Hunderte von Singschwänen aus Sibirien dazu, deren Trompeten weithin schallt. Zahlreiche Radtouren und Wanderwege führen entlang der Elbtalaue zu Beobachtungstürmen und 25 ausgewiesene »Haltepunkte Natur« bieten beste Ausblicke und spannende Einblicke in die natürlichen und kulturellen Höhepunkte innerhalb des UNESCO-Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe-Brandenburg.
Den Kranichen auf der Spur auf dem Zweiseitenweg
Das Rambower Moor nahe Lenzen gilt mit seiner einzigartigen Flora und Fauna als eines von Deutschlands schönsten Naturwundern, ausgezeichnet von der Heinz Sielmann Stiftung. Ein faszinierendes Naturerlebnis ist im Herbst und Winter der Einflug Hunderter Kraniche und Wildgänse, die laut trompetend in der Abenddämmerung ihren Schlafplatz im Moor aufsuchen. Mit etwas Glück ist aus dem Rambower See mit seinem breiten Schilfgürtel sogar der eigentümliche Ruf der seltenen Rohrdommel zu hören, die im Volksmund nicht umsonst den Namen »Moorochse« trägt. Das Rambower Moor lässt sich am besten über den Zweiseitenweg erkunden. Der Weg rund um das Moor macht Moorgeschichte(n) nah erlebbar. Stege führen über die Moorquellen, sodass man das durchsickernde Wasser sogar glucksen hört. Einzelne Stationen auf dem Weg zeigen die Geschichte von Mensch und Natur am Moor von zwei Seiten – einer historischen und einer aktuellen – und veranschaulichen, warum das Moor so wichtig für bedrohte Tier- und Pflanzenarten ist. Nahe der Örtchen Rambow am See und Boberow befinden sich zwei Aussichtstürme, die einen weiten Blick auf das Moor freigeben.
Gans besondere Gäste
Doch nicht nur die Kranichrufe hallen durch die Prignitzer Landschaft, sondern auch ein besonders wildes Schnattern. Saat- und Blässgänse sind die häufigsten Wintergäste in der Region. Sie nutzen die offenen Grünlandbereiche und ausgedehnten Überschwemmungsflächen an der Elbe als Rast- und Nahrungsplätze. In den riesigen Gänseschwärmen lassen sich auch Kanadagänse und Weißwangengänse beobachten. Zu den auffälligen Wintergästen zählen auch Sing- und Zwergschwäne. Die melodischen Konzerte der Singschwäne sind weithin zu hören und zählen zu den eindrucksvollsten Naturschauspielen in der herbst- und winterlichen Elbtalaue. Wichtige Rastflächen und damit gute Beobachtungspunkte sind die weitläufigen Wiesen der Lenzerwische zwischen Lenzen und Dömitz und die neu geschaffenen Überschwemmungsflächen an der Elbe.
Auf den Spuren des Königs der Lüfte
Doch auch die »großen Greifer« lassen sich in dieser Zeit besonders gut beobachten. Raufußbussard, Kornweihe und Mäusebussard gehen in der winterlichen Lenzerwische und auf den weitläufigen Wiesen an der Elbe auf die Jagd. Jetzt lässt sich auch der größte Greifvogel der Region besonders gut entdecken – der Seeadler. Die großen Gänse- und Ententrupps ziehen den König der Lüfte natürlich besonders an, sodass er über dem Fluss häufig bei der Jagd nach Nahrung anzutreffen ist. Doch auch in den Sommermonaten kann der zurückgezogene, in den Auwäldern brütende Adler wieder regelmäßig beobachtet werden.