Prignitzer Kopf: Lars Schladitz erzählt …
»Die Prignitz hat einen fantastischen Sternenhimmel. In den den größeren Städten hat man diesen Anblick längst vergessen.«
»Industriemuseum« stand auf der Bauzeichnung, die ich 2016 bei meinem ersten Tag als Museumsleiter in Pritzwalk bekommen habe. Sie zeigte das Erdgeschoss der eingerüsteten Fabrik schräg gegenüber von meinem neuen Büro. Viele Geschichten über die Region kannte ich damals nicht. In den Sommerferien besuchte ich meine Großeltern in Putlitz und Pritzwalk. Die Tage bestanden aus Wald – Wiese – Freibad. Für mich war das Ankommen erstmal eine Entdeckungsreise. Ein Museum ist dafür ein guter Ausgangspunkt. Wir sammeln die Geschichten und Objekte der Region. Man kommt viel ins Gespräch. Seit 2018 das neue Museum als Museumsfabrik eröffnet wurde, schauen wir viel auf die Geschichten von vor 100 Jahren. Industriekultur in der Stadt, aber auch die ländliche Kultur in der Umgebung.
Den Blick nach oben wagen
Grün und gemütlich war es schon damals. Mit regionalem Bier wurde auch gut gefeiert. Schön, dass wir in der Region wieder einige Brauereien mit tollen handwerklichen Bieren haben. Viel war und ist das Produkt von harter, ehrlicher Arbeit. Die Prignitz hat einen fantastischen Sternenhimmel. Wenn ich nachts in der Gegend unterwegs bin, halte ich manchmal einfach an der Landstraße an und staune über das Band der Milchstraße und diese vielen Sterne. In den größeren Städten hat man diesen Anblick längst vergessen. Wagen Sie auf der nächsten Reise mal einen Blick nach oben.
Geheimtipp
Hier kann man prima Natur und Kultur miteinander verbinden. Die Prignitz bietet eine fantastische Museumslandschaft. Klein, aber fein. Das Schlossmuseum Wolfshagen hat eine exquisite Porzellansammlung. Das Modemuseum in Meyenburg ist immer einen Besuch wert und für Fans schwerer Maschinen gibt es in der Prignitz mit dem Lokschuppen in Wittenberge und der Kleinbahn zwischen Lindenberg und Mesendorf bildgewaltige Erlebnisse. Danach steigt man aufs Rad und es geht gemütlich weiter.